ACİL/Dringend: Bir kürt ailesi yurt dışı edilmek isteniyor/ Abschiebung einer kurdischen Familie – Garip Bali

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ACİL/Dringend: Bir kürt ailesi yurt dışı edilmek isteniyor/ Abschiebung einer kurdischen Familie – Garip Bali

Texte sind auf Deutsch –> siehe unten.

Kurze Einführung auf Türkisch:

Berlin havalimanında tutulan bir kürt ailesi yurt dışı edilmek isteniyor. Miting: 11.8., saat 17, BER Terminal 5

Mardinli kürt ailenin yurt dışı edilmesine karşı 11 Ağustos çarşamba günü saat 17’de Berlin-Brandenburg havalimanı Terminal 5’de bir miting olacak.

Zaman darlığından dolayı almanca metinlerle yetiniyoruz.

 

Aşağıda

1) Ailenin yurt dışı edilmesine karşı yapılacak miting çağrısının almanca ve ingilizcesini ve

2) Mülteciler Konseyi (Flüchtlingsrat Berlin-Brandenburg) ve Xenion adlı kuruluşların ortak basın açıklamasını

yayınlıyoruz.

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1) Ailenin yurt dışı edilmesine karşı yapılacak miting çağrısının almanca ve ingilizcesini

Stoppt die Abschiebung in die Türkei

➜ Mittwoch (11 August) 17:00

➜ vor dem Abschiebeknast Schönefeld (S-Bahnhof BER Terminal 5)

Wo ist Abschiebegewahrsam Schönefeld?

mehr info:https://noborderassembly.blackblogs.org/de/2021/08/10/kundgebung-stoppt-die-abschiebung-in-die-tuerkei/

Eine kurdische Familie befindet ich seit 3 Wochen im Abschiebegewahrsam in Berlin Schönefeld. Obwohl sie nach Folter und ohne Lebensperspektive aus der Türkei geflohen sind, wurde ihr Asylantrag abgelehnt und nun will Deutschland sie diesen Freitag in die Türkei abschieben.

Lasst uns gemeinsam gegen diese Abschiebung kämpfen und die sofortige Freilassung der Familie aus dem Abschiebegefängnis fordern! Demonstriert mit uns diesen Mittwoch vor dem Abschiebegefängnis!

Die Abschiebung ist bereits am Freitag, den 13.08.2021 mit dem Ryanair-Flug FR 6925 um 06:00 Uhr vom Flughafen BER nach Odessa/Ukraine geplant, unter Begleitung von 9 Polizisten und einem Arzt, wobei davon auszugehen ist, dass von der Ukraine aus eine Abschiebung zurück in die Türkei erfolgen wird.

Die Familie hofft auf öffentliche Unterstützung. Eine Person befindet sich derzeit im Hungerstreik im Gefängnis und eine andere Person unternahm als Reaktion auf die drohende Abschiebung einen Selbstmordversuch.

Lasst uns alle an ihrer Seite stehen!

Keine Abschiebungen in die Türkei! Schließt alle Abschiebegefängnisse!

Bleiberecht für die Familie!!

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Stop Deportation to Turkey!

➜ Wednesday (11 August) 17:00

➜ in front of Deportation Prison Schönefeld (S-Bahnhof BER Terminal 5)

Where is Deportation Prison Schönefeld? more: https://noborderassembly.blackblogs.org/de/2021/08/10/kundgebung-stoppt-die-abschiebung-in-die-tuerkei/

 

A Kurdish family has been in Berlin-Schönefeld’s deportation prison since 3 weeks. Although having fled Turkey after experiencing torture, their asylum claim was rejected and now Germany aims to deport them to Turkey this Friday.

Let us all stand up in rage against this deportation and demand the immediate release of the family from deportation prison! Join us in protest this Wednesday in front of the deportation prison.

The deportation is already planned on Friday 13.08.2021 with Ryanair flight FR 6925 at 06:00 from BER airport to Odessa/Ukraine under escort of 9 cops and a doctor, whereby it can be assumed that from Ukraine a deportation back to Turkey will take place.

The family is calling for support. One is currently in hunger strike in prison and another attempted suicide in reaction to being faced with

deportation.

Let us all stand fiercely by their side!

No deportations to Turkey!

Close all deportation prisons!

Right to stay for the family!!

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2) Mülteciler Konseyi (Flüchtlingsrat Berlin-Brandenburg) ve Xenion adlı kuruluşların ortak basın açıklaması

Sofortige FREILASSUNG von Familie C.!
Stoppt die menschenverachtende Inhaftierung Asylsuchender am Flughafen Willy Brandt!
Mi 11.08.2021 Kundgebung 17 h am Asylknast BER Terminal 5
Gemeinsame Pressemitteilung der Flüchtlingsräte Berlin und Brandenburg und Xenion – Psychosoziale Hilfen für politisch Verfolgte e.V. am 10.08.2021 https://fluechtlingsrat-berlin.de/pm_flughafenasylverfahren/
Die Flüchtlingsräte Berlin und Brandenburg und Xenion fordern die sofortige Freilassung des aus der Türkei geflohenen kurdischen Ehepaares C. und ihrer drei minderjährigen Kinder aus dem Flughafengefängnis des BER und den Zugang der Familie zu einem fairen Asylverfahren.
Familie C. floh Anfang Juli 2021 aus der Türkei über die Ukraine nach Berlin. Schlepper zwangen die verzweifelten Eltern, ihre 19- und 11-jährigen Töchter in Odessa zurückzulassen.
Mit den verbleibenden Kindern – den 16 und 17 Jahre alten Töchtern und ihrem 6-jährigen Sohn – beantragte die Familie bei Ankunft am Flughafen BER am 16. Juli Asyl. Der Antrag wurde im Schnellverfahren vier Tage später abgelehnt. Die Familie wird seitdem im Flughafengefängnis festgehalten.
Der Familienvater wurde in der Türkei Opfer von Folter. Frau C. war bis zu ihrer Flucht in einem politisch exponierten Büro der kurdischen Partei HDP aktiv, deren Parlamentsmitglieder vom Erdogan-Regime verfolgt werden. Frau C. wurde von den Behörden observiert und kontrolliert und entging Anfang 2021 mit einer ihrer Töchter nur knapp einem bewaffneten Angriff auf das Parteibüro.
Die Asylbefragung der Familie C. wurde ohne Rücksicht auf die erlittene Folter und die psychische Erkrankung des Vaters durchgeführt. Weder fanden die von ihm vorgelegten Atteste Beachtung noch wurde ein:e auf die Anhörung von Folteropfern geschulte:r Anhörer:in eingesetzt. Die Anhörung der Familie dauerte insgesamt fast neun Stunden, Pausen gab es nicht. Die Übersetzung hatte erhebliche Fehler und Lücken. Die mehrfache Bitte, eine:n Anwält:in kontaktieren zu dürfen, wurde der Familie verwehrt, obwohl nach europäischem Recht in allen Phasen des Asylverfahrens, also auch vor der Anhörung, “effektiv Gelegenheit” zu geben ist, eine Anwalt:in zu konsultieren. Ein Psychiater wurde vor der Asylentscheidung zu keinem Zeitpunkt hinzugezogen.
Erst nach Ablehnung des Asylantrags durch das BAMF bekam die Familie Kontakt zu einer Anwältin. Einen Eilantrag auf aufschiebende Wirkung der eingereichten Asylklage lehnte das Verwaltungsgericht Potsdam ohne Anhörung der Betroffenen im Schnellverfahren am 2. August ab.
Als Reaktion auf die Asylablehnung des Gerichts unternahm Frau C. einen Suizidversuch. Schon am Folgetag wurde sie anstelle eines zunächst ärztlich angeratenen längeren Psychiatrieaufenthaltes aus dem Klinikum Neukölln in die Haftanstalt zurückgebracht, da durch die polizeiliche Aufsicht erneute Suizidversuche ausgeschlossen seien. Kurz darauf musste sie erneut notfallmäßig in eine psychiatrische Klinik aufgenommen werden.
Eine nach dem Suizidversuch von der Bundespolizei beauftragte Vertragsärztin erklärte beide Ehepartner für reise- und flugunfähig. Die Bundespolizei beauftragte daraufhin einfach einen zweiten Vertragsarzt, der noch am selben Tag wunschgemäß die Reisefähigkeit beider Ehepartner bescheinigte.
Die Bundespolizei plant nun die Abschiebung der Familie am Freitag 13. August 2021 mit Ryanair FR 6925 um 6 Uhr ab BER nach Odessa/Ukraine in Begleitung von neun Polizist:innen und einem:r Ärzt:in. Es ist zu vermuten, dass aus der Ukraine umgehend eine Abschiebung in die Türkei erfolgt.
„Wir lehnen die Inhaftierung Schutzsuchender am Flughafen und die Durchführung von Asylverfahren unter Haftbedingungen grundsätzlich ab“, sagt Georg Classen vom Flüchtlingsrat Berlin. „Besonders zynisch ist, dass im Flughafen Willy Brandt sogar Kinder ins Gefängnis gesperrt werden.“
„Menschen, die gefoltert wurden, sind in der Asylanhörung häufig nicht zu einem den Anforderungen genügenden Sachvortrag in der Lage. Die Ermittlung der Asylgründe und die gebotene medizinische Diagnostik ist bei psychisch Traumatisierten nicht im Schnellverfahren möglich, schon gar nicht in einer Haftanstalt unter Polizeibewachung. Vielmehr folgt dann aus dem Asylgesetz in Verbindung mit den Maßgaben der EU für besonders Schutzbedürftige Asylsuchende ein Anspruch auf unmittelbare Entlassung aus der Haft am Flughafen” sagt Dietrich Koch von Xenion e.V.
„Wir sind entsetzt über die Grausamkeit und die Rechtswidrigkeit, mit der die Bundespolizei und das BAMF gegen Familie C. vorgehen“, so Lotta Schwedler vom Flüchtlingsrat Brandenburg. „Die Art und Weise der Asylanhörung in der Haftanstalt des Flughafens widerspricht grundlegenden rechtsstaatlichen Prinzipien, die etwa auch bei der Vernehmung von Straftäter:innen zu beachten sind.“
Die fortdauernde Inhaftierung der Familie C. ist untragbar. Die Familie wird mitsamt ihren Kindern einer unerträglichen psychischen Belastung ausgesetzt. Die Mutter ist suizidal, der traumatisierte Vater leidet unter nächtlichen Panikattacken und ist psychisch nicht in der Lage, sich um die Familie zu kümmern, und die Kinder werden durch die Erlebnisse in der Haft schwer traumatisiert.
Der Umgang mit Asylsuchenden am Flughafen Willy Brandt, dessen Namensgeber selbst Asyl vor dem Naziregime suchen musste, ist eine Schande für Berlin und Brandenburg.
Wir fordern die Länder Berlin und Brandenburg auf,
• die Haftanstalt für Asylsuchende am Flughafen Willi Brandt umgehend aufzulösen.
Wir fordern die Bundespolizei und das BAMF auf,
• Familie C. mit sofortiger Wirkung aus der Asylhaftanstalt zu entlassen, die Einreise zu gewähren sowie
• eine Wiederholung der Asylanhörung unter fairen Bedingungen und in Freiheit mit der Möglichkeit einer vorherigen anwaltlichen Beratung und fachärztlichen Diagnostik zu ermöglichen.
Pressekontakt: Flüchtlingsrat Berlin 030-22476311
Kundgebung Mittwoch 11.08.2021 um 17 Uhr: Stoppt die Abschiebung in die Türkei! Vor dem Abschiebegefängnis, BER Terminal 5 (alter Flughafen Schönefeld), im Gewerbegebiet rechts des Terminals,